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Gamen in der Corona Zeit

Mit dem Kind dessen Gamewelt entdecken, vertieft die Beziehung und fördert das Verständnis

von Ralf Seematter, Schulheim Zizers

Viele Kinder und Jugendliche gamen gerne und verbringen zum Teil eine Menge Zeit damit. Was reizt sie daran? Mit welchen Themen werden sie konfrontiert, mit welchen Personen stehen sie im Kontakt?

Fremdenführer in einer neuen Welt

Es gibt etliche gute Ratgeber und Empfehlungen zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen und ihrem Gameverhalten. Aber was sagt das eigene Kind dazu?
Wir können mit unseren Kindern in diese Gamewelten eintauchen und tun dies am besten möglichst vorurteilsfrei. Das bietet die Chance, sich von Farben, Formen, Kreativität und Kompetenzen verzaubern zu lassen.
Aufgrund dieser Anteilnahme können wir unsere Beziehung zum Kind vertiefen und das gegenseitige Verständnis fördern.

Wollen wir es wagen?

Ein Vorschlag:

  1. Wenn wir beim Mittagessen unser Kind fragen, wie sein Lieblingsspiel funktioniert und unsere Fragen, unser Interesse signalisieren, wird sich unser Kind bereit erklären, uns mit in seine Welt zu nehmen.
  2. Nun sitzen wir neben unserem Kind und versuchen den Beschreibungen und Erklärungen unseres Kindes zu folgen. Im Idealfall wird es mit glänzenden Augen versuchen, uns möglichst viel zu erklären und zu zeigen.
  3. Manchmal ist ein solches Spiel wie das Erlernen einer neuen Sprache und wir verstehen nur Bahnhof. Wenn wir dann über die Situation schmunzeln können, wird auch unser Kind nachsichtig sein.
  4. Will das eigene Kind nicht auf das Interesse eingehen, ist es das Beste, es zu akzeptieren und es bei einer nächsten Gelegenheit nochmals zu versuchen.

Haben wir die Eindrücke der Game-Welt unseres Kindes mal echt und umfangreich auf uns wirken lassen, wägen wir vielleicht nochmals ganzheitlicher ab, wie wir die Sache beurteilen und welche Leitplanken wir dem Kind setzen möchten.

Die neue Welt von innen gesehen

Unter Umständen werden wir gelassener, wenn unser Kind «gamet».

Möglicherweise haben wir aber auch mehr Problematisches gesehen, als wir dachten und möchten nun die Nutzung stärker einschränken. Jetzt verfügen wir über stichhaltigere Argumente dafür und können dem Kind dialogischer und mit erhöhtem Einfühlungsvermögen begegnen.

Vielleicht hat diese Annäherung auch ernsthafte Sorgen über das Gameverhalten des Kindes ausgelöst. In diesen Fällen ist es ratsam, sich Hilfe und Beratung zu organisieren oder mit Freunden darüber zu sprechen.

Empfehlung

Der Artikel: Spannungsfeld digitale Zeit – analoge Zeit beschreibt weiterführende Erklärungsansätze zum Reiz des Gamens.

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