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Friedensbrücke – für Streit

Das Prinzip der Friedensbrücke lässt sich auch in Familien zum schlichten von Streit verwenden.

von Sabine Schätzle, Schulsozialarbeit in Felsberg

Variante bei Streit

Bei Streit zwischen Kindern soll eine erwachsene Person anfangs moderieren. Halten sie sich inhaltlich (Vorschläge) möglichst zurück. Die Moderation ist zuständig für die Einhaltung der «goldenen Regeln», wir sind: ruhig, freundlich, ehrlich und hören zu.

Was ist passiert?

Hier geht es darum, sich auf die aktuelle Situation zu konzentrieren, auf ein konkretes Anliegen / Thema. Wir reden nur von Dingen, die «jetzt» aktuell sind, nicht von «vor einer Woche hast du…».

Beispiel

a: du hast mir den Ball weggenommen.

b: du hattest den Ball schon lange

Wie hast du dich dabei gefühlt?

Hier ist es wichtig zu sagen, wie man sich in dieser Situation gefühlt hat und auch zu hören, wie sich das Gegenüber gefühlt hat. Jedes Gefühl ist ok. (Wut, Trauer, Freude, Ohnmacht, Schadenfreude).

Beispiel

a: Ich wurde wütend und traurig, als du mir den Ball weggenommen hast.

b: mich hat‘s gefreut, dass ich einen Ball hatte.

Was schlägst du vor?

Alle Vorschläge dürfen geäussert werden, Wünsche und Forderungen werden offengelegt.  Es geht hier um Verhandlungen, kein Vorschlag muss umgesetzt werden, sondern geprüft. Diese Verhandlungen können länger gehen.

Beispiel:

a:  du darfst meinen Ball nie wieder anfassen, er gehört nur mir.

b: es ist nicht nur dein Ball, ich möchte ihn auch haben.

a: wenn du nett zu mir bist, darfst du ihn 1x in der Woche haben.

b: ich möchte ihn aber 1x am Tag

a: …

diese Verhandlungen können auch eine Bedenkzeit beinhalten, jeder überlegt, welche Varianten es gibt.

Was vereinbaren wir?

Beispiel:  wir vereinbaren, dass wir zusammen mit dem Ball spielen und jeder darf ihn einen Tag pro Woche nur für sich haben.

Hier werden die «Lösungen» formuliert und per «Handschlag» vereinbart. Manchmal ist es auch gut, wenn die Beteiligten einen «Vertrag» aufsetzen.

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